Spur eines Jahrhundertirrtums

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<< (5.5) Nachträglich durchgeführte Versuchsvarianten
>> (5.7) Der "Faserkreisel" ersetzt den Michelson-Versuch

5.6 Wie man den Michelson- Versuch durchführen muß

Der Michelson - Versuch ist die experimentelle Hauptstütze der Relativitätstheorie. In ihm sieht man den Beweis dafür, daß es kein lichftragendes Medium gibt und der Raum folglich stoffiich leer ist, daß alle Bezugssysteme gleichberechtigt sind (spezielles Relativitatsprinzip) und das Wirken der Naturgesetze durch die Relativbewegung der Bezugssysteme zueinander bestimmt wird, daß die Lichtgeschwindigkeit im nun leeren Raum, unabhängig von der Relativgeschwindigkeit der Bezugssysterne zueinander, immer konstant ist und daß alle daraus abgeleiteten Folgerungen ebenfalls bewiesen sind. Ausführlich in II(1.3 bis 1.6).

Wir stellen die Prämissen der Relativitätstheorie in Frage und behaupten das Gegenteil: Das Existenzprinzip einer latenten Materie (3.2), das Wirbelprinzip der latenten Materie (3.3),  das Wechselwirkungsprinzip (4.7) und das Prinzip der Konstanz der Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Welle im jeweils tragenden Medium (4.14.2).

Beide Auffassungen schließen sich völlig einander aus. Nur eine dieser beiden kann der Wirklichkeit entsprechen. Da liegt es nahe, den Michelson-Versuch oder eine seiner nachträglichen Varianten erneut als ,,Schiedsrichter" zwischen beiden unversöhnlichen Grundauffassungen anzurufen.

Nach unserer Auffassung wird das Wirken eines Naturgesetzes nicht dadurch bestimmt, welche Bewegung ein Bezugssystem (Versuchsobjekt) gegenüber dem absoluten Raum, oder den Fixsternen, oder den fernen Massen, oder irgendeinem sich irgendwie bewegenden Inertialsystem hat. Man beachte hierzu die ausführlichen Darlegungen in (4.6) und (4.7).

Nach dem Wechselwirkungsprinzip ist das Wirken eines Naturgesetzes direkte Wechselwirkung materieller Strukturen. Das Naturgesetz, das Entstehung, Ausbreitung und den Empfang der Lichtwellen bewirkt, beruht auf direkter stofflicher Wechselwirkung des "Senders" bzw. des "Empfängers" mit der latenten Materie.

Alle Äther-Nachweisversuche, die von der Annahme ausgehen, daß sich die Erde mit der Geschwindigkeit v = 30 km/s durch den absolut ruhenden Äther hindurchbewegt, sie sind in diesem Sinne alle als Varianten des Michelson-Versuches anzusehen, haben ergeben, daß die Erdoberfläche keine Relativbewegung zum "Äther" bzw. der latenten Materie hat.

So ergibt sich wohl eine sehr triviale Lösung: Will man die Relativgeschwindigkeit einer Versuchsanordnung gegenüber dem "Äther" messen, dann muß diese Versuchsanordnung entweder schon eine Relativgeschwindigkeit gegenüber dem "Äther" haben,oder man muß ihr eine geben.(!)

Bei Beachtung aller bisherigen "Versuchsergebnisse" heißt das:

Eine Versuchsanordnung, mit der an der Erdoberfläche eine Wechselwirkung mit der latenten Materie nachgewiesen werden soll, muß eine meßbare Bewegung gegenüber der Erdoberfläche haben. Ein einziger klassischer Versuch hat das bereits früher gezeigt: der Mitführungsversuch von Fizeau. In diesem Versuch hafte das Versuchsobjekt, das Wasser, eine Bewegung gegenüber der Erdoberfläche (4.11.3). Die elektrodynamischen Vorgänge beweisen es täglich!

Die Auflösung des ,Problems" klingt scherzhaft einfach. Doch sie ist wohl die schlichte Wahrheit zur Klarstellung eines ernsthaften "Scherzes", den sich die Wissenschaft schon über 100 Jahre geleistet hat.
 

Wie könnte der praktische Beweis im Prinzip ausgeführt werden?:

Für den Versuchsaufbau von Champeney wird ein Verhältnis v/c = 10-10 als noch nachweisbar genannt. Das entspricht einer Geschwindigkeit der Versuchsanordnung gegenüber der Erdoberfläche von 3 cm/s (!). Das ist ,,Schleichbewegung", die sich bereits mit einem langsam fahrenden Spezialfahrzeug oder auf dem Rand eines langsam rotierenden Spezialkarussels, allerdings nicht erschüfterungsfrei, realisieren ließe.

Für die ,,klassische" Variante des Michelson-Apparates wurde ein Verhältnis v/c = 10-7,5 als noch nachweisbar genannt; das entspricht einer erforderlichen Geschwindigkeit von etwa 10 mis (36 krn/h) gegenüber der Erdoberfläche. Moderne Geräte, die gelegentlich in physikalischen Laboratorien vorrangig noch zu Lehr- und Ausstellungszwecken gefertigt werden, stehen ihren Vorgängern in der Empfindlichkeit nicht nach und sind zudem wesentlich kleiner und leichter. Die erforderliche Geschwindigkeit wäre aber nicht erschüllerungsfrei zu verwirklichen.

Möglicherweise dürfte schon mit Luftschiffen, die wieder zunehmend unseren Himmel beleben, eine Geschwindigkeit v = 40 km/h erschütterungsarm realisierbar sein. Auf diese Weise wären allerdings nur örtliche Untersuchungen und Messungen möglich.
 

Unser Vorschlag:

Durchführung des Michelson-Versuches als erneuerte ,,Anfrage an die Natur" in einer Raumstation als Weltraumexperiment. In diesem Falle kann der Versuch mit einer hochempfindlichen Apparatur und erschütterungsfrei ausgeführt werden, und er ermöglicht großräumige, globale Meßergebnisse und qualitative Aussagen.

Nach der Wirbelauffassung wird der Erdwirbel der latenten Materie allseitig von außen nach innen abgebremst, und er rotiert differentiell. Aufgrund der in (5.5.1) dargestellten Erkenntnisse und Schlußfolgerungen kann davon ausgegangen werden, daß die Kreisbahn-Geschwindigkeit eines Raumflugkörpers schon in Nähe der Äquatorebene der Erde beachtlich größer ist als die Geschwindigkeit der latenten Materie des Erdwirbels im Abstand r. Dieser Sachverhalt müßte sich meßtechnisch eindeutig und überzeugend nachweisen lassen.

Schon für ein Raumschiff mit geringer Bahnneigung, das die Erde von West nach Ost umrundet, dürften in (500-600) km Höhe bei einer Bahngeschwindigkeit von (8-10) km/s etwa 90% dieser Geschwindigkeit als Relativgeschwindigkeit gegenüber der latenten Materie meßbar sein. Diese quantitative Aussage sei zunächst, wie bereits in (5.5.1) betont, nur als grober Richtwert aufgefaßt.

Diese Unsicherheit entfällt, wenn für die Versuchsdurchführung eine Flugbahn mit möglichst großem Bahnneigungswinkel gewählt wird. Mit zunehmen dem Bahnneigungswinkel dürfte sich die meßbare Relativgeschwindigkeit der Bahngeschwindigkeit der Raumstation annähern. Derzeitige bemannte Raumstationen haben bei etwa 50° bis 60° Bahnneigung eine Bahngeschwindigkeit von (8-10) km/s. Bei dieser Bahnneigung bzw. -geschwindigkeit dürfte die Relativgeschwindigkeit zur latenten Materie sogar so groß sein, daß es möglich sein wird, eine Versuchsapparatur geringerer Empfindlichkeit einzusetzen.

Die wegen der differentiellen Rotation unterschiedliche Horizontalgeschwindigkeit der latenten Materie im Erdwirbel, (längs der Breitenkreise), die nach Bild 5.5.1-1 für die Äquatorebene bei etwa 450 m/s liegt, die eine breitenkreisabhängige Querkomponente zur Bahn der Raumstation hat, dürfte die Messung nicht beeinflussen, weil sie sehr viel kleiner als die Lichtgeschwindigkeit ist.

Der wissenschaftliche Wert dieses Versuches ist unbestreitbar:

Er wäre, wenn er das erwartete Ergebnis beweist, schlicht gesagt, der Zusammenbruch des bisherigen und der Beginn eines neuen physikalischen Weltbildes, die Bestätigung der Existenz der latenten Materie, ihres Wirbel- und Wechselwirkungsprinzips und des Prinzips einer "allgemeingültigen" Konstanz der Wellenausbreitungsgeschwindigkeit.

Der ökonomische Aufwand für den Versuch ist nicht genau abschätzbar. Er wird aber sehr viel kleiner sein als der Aufwand, den man bisher zum erhofften Nachweis der Schwarzen Löcher, der Neutrinos, der Antimaterie, der Braunen Zwerge, bestimmter Elementar- und Bindeteilchen und anderer Stützen des derzeitigen physikalischen Weltbildes betrieben hat.


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