Spur eines Jahrhundertirrtums

Inhalt
<< (4.1) Schleichende Irrtümer?
>> (4.3) Newton's Gravitationsgesetz mit folgenschweren Deutungen

4.2 Keplers eindeutige Wahrheiten

Johannes Kepler (1571-1630) wertete Beobachtungen von Tycho Brahe über die Planetenbewegung aus und formulierte die drei Kepler'schen Gesetze:

Diese Gesetze sind "nur" Feststellungen und mathematische Formulierungen von Beobachtungstatsachen. Sie enthalten keinerlei Hinweis auf die Ursache der Planetenbewegung oder auf das Wesen wirkender Kräfte. Kepler begnügte sich mit der Feststellung, wie sich die Planeten bewegen. Aber man stößt in der Literatur auf Bemühungen, den Kepler'schen Gesetzen nachträgliche Deutungen zu unterstellen, z.B. Kepler begründete mit diesen Gesetzen die Himmelsphysik und führte die Bewegung der Planeten auf die Schwerkraft und die Trägheitskraft zurück.

Nein, eine solche Deutung gab Kepler seinen Gesetzen nicht! Und Newton lebte etwa einhundert Jahre später! Die Anwendung von Kepler's Gesetzen ist also keine Erklärung der Ursache eines physikalischen Geschehens, sondern zunächst schlicht die Nutzung einer noch unerklärten, mathematisch erfaßten Beobachtungstatsache (Erscheinung).